Wehrhaftigkeit beginnt mit Wahrhaftigkeit

Soeben fragte der SWR an:

» Sehr geehrter Herr Gottaut,
Der SWR möchte angesichts der im neuen Jahr anstehenden Bundestagswahl mit Menschen sprechen und über Menschen berichten, die starke Forderungen an die neue Regierung haben.
Ich bin über Ihren Leserbrief, den der GEA 2022 veröffentlicht hat, auf Sie aufmerksam geworden. Darin sprechen Sie sich stark für eine Aufrüstung des Westens gegen Putin aus. Sollte Ihre Meinung auch jetzt noch dem entsprechen, wäre es spannend, mehr dazu von Ihnen zu hören. Ich würde mich sehr über eine baldige Antwort von Ihnen freuen.

Mit freundlichen Grüßen,

*** «


Hier meine Antwort, wie ich sie auch in einem Leserbrief vertreten würde:

Hallo ***,

Danke für Ihre Nachricht. Was für ein Tag, gleich zwei E-Mails zu brennenden politischen Fragen – erst *** (MdB) und jetzt der SWR. […]

Ich weiß nicht genau, auf welchen meiner zahlreichen Leserbriefe Sie abzielen, wegen des Kontextes vermute ich mal, es handelt sich um »Si vis pacem«. Wie zu allen meinen Veröffentlichungen stehe ich auch hier nach wie vor zu jedem Wort. Nicht, weil ich meine Meinung nicht grundsätzlich ändere (oje, eine doppelte Negation) , sondern weil diese immer auf reiner Vernunft und Erfahrungswerten basiert.

Einen beschädigten Damm kann man nur stützen, solange die Bresche nicht zu groß ist. Wenn er mal gebrochen ist, hat man keine Chance mehr gegen die Fluten. Genauso verhält es sich mit Putins »Spezial-Operation«. Inzwischen ist er im dritten Kriegsjahr, die russische Wirtschaft hat auf Rüstung umgestellt, die Bevölkerung hat sich an Krieg und Sanktionen gewöhnt und steht hinter ihrem Führer wie seinerzeit Deutschland hinter Hitler. Friedensvölker/-menschen hingegen sind gegenüber Angreifern deshalb hilflos, weil sie ihre Wehrhaftigkeit mit der Zeit heruntergefahren haben. Wer nie ans Wasser kommt, lernt halt nicht schwimmen – wozu auch! So einfach ist das!

Wer den Frieden liebt und will, der muss sich »unangreifbar« machen, das heißt, die reale Drohkulisse muss auf potentielle Angreifer abschreckend wirken! Lippenbekenntnisse des sehr berechenbaren »Friedenskanzlers« schrecken Aggressoren wie Putin jedenfalls nicht ab. Eher schon (und hier meine ich wirklich leider) solche hochgefährlichen und gestörten Persönlichkeiten wie DT. Bei dem weiß man vorher nicht, wie seine Eskalationsstufen ablaufen. Stupst er bei einem Schubser zurück oder drückt er gleich auf den Roten Knopf? Darum hatte er bislang Erfolge, die Diplomaten so nie erreichen werden. Warum? Weil man vor unberechenbaren Menschen mehr Angst haben muss als vor »vernünftigen«.

Meine Meinung ist die: Wer auf tätliche Angriffe im Stile reagiert von »Du, das ist aber nicht okay, da sollten wir mal wirklich drüber reden…«, dem ist seine Opferrolle nicht mehr zu nehmen. Im Falle der Ukraine hat Putin inzwischen einen Zustand erreicht, den man als normative Kraft des Faktischen bezeichnet. Dieser Status quo ist vermutlich irreversibel. Dabei hätte man ihn durchaus aufhalten können und müssen, indem man ihm beizeiten mehr Schrott und Särge zurückschickte, als seine Propagandamaschine zu vertuschen vermocht hätte.

Leider haben wir einen Kanzler, der das nicht erkennen wollte und will! In Zukunft will Olaf der Cunctator den russischen Despoten aber nun wirklich abschrecken – er will Deutschland endlich kriegstüchtig machen! Das kaufen ihm deutsche Bürger vielleicht ab, Putin mit Sicherheit nicht. Die Chance auf Abschreckung hätte Scholz mit schnellen und ausreichenden Lieferungen von Leos und Taurussen (Achtung: Wortspiel) gehabt, aber hier hatte er Putin allzu deutlich seine Furcht vor der Atommacht Russland offenbart. Wovor sollte Putin sich jetzt noch fürchten? Letztlich nur vor dem gleichen Atomkriegs-Szenario, dass er uns vor Augen führt. Was nicht weniger heißt, als dass Deutschland auf seinem Boden Atomwaffen benötigt! Wie heißt die Doktrin der gegenseitigen Abschreckung: »Wer als Erster schießt, stirbt als Zweiter!« –

Beste Grüße

Detlev Gottaut

+++ Update 12.12.2024 +++

Manche Redakteure haben offensichtlich Schwierigkeiten mit journalistischen Gepflogenheiten:

——– Ursprüngliche Nachricht ——–
Von: dg <dg@derpfullinger.de>
Datum: 13.12.24 00:37 (GMT+01:00)
An: <***@swr.de>, dg@derpfullinger.de
Betreff: RE: AW: Ihre Anfrage zu meinem GEA-Leserbrief
Sehr geehrte Frau ***,
Sie hatten mich nicht als Privatperson, sondern als Mitarbeiterin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kontaktiert. Dabei haben Sie sich auf meine Veröffentlichungen bezogen. Das darf man öffentlich verwenden und so werde ich es weiter halten. Entweder kommen Sie damit klar oder wir belassen es an dieser Stelle.

Mit freundlichen Grüßen

Detlev Gottaut

Baumgartenweg 35
72793 Pfullingen

 

——– Ursprüngliche Nachricht ——–
Von:  <***@swr.de>
Datum: 12.12.24 16:40 (GMT+01:00)
An: dg@derpfullinger.de
Betreff: AW: Ihre Anfrage zu meinem GEA-Leserbrief

Lieber Herr Gottaut,

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Wir planen eine Berichterstattung zu dem Thema „Waffenlieferungen in die Ukraine“ vor der Wahl im Februar. Momentan sind wir uns noch nicht sicher, was genau wir machen werden. Dürften wir uns denn bei Ihnen melden, wenn wir Konkreteres wissen?

Übrigens, es hat mich überrascht, dass Sie meine Anfrage wortwörtlich auf Ihrem Blog veröffentlicht haben – das ist unüblich. Bitte fragen Sie mich das nächste Mal. [,,,]

Mit freundlichen Grüßen
***@SWR.de

http://www.swr.de/tuebingen
http://www.swr4.de/tuebingen
SWR4 Baden-Württemberg
SWR1 Baden-Württemberg

—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: Kontaktformular <noreply@derpfullinger.de>
Gesendet: Freitag, 6. Dezember 2024 14:36
An: dg@derpfullinger.de
Betreff: [your-subject]

Folgende Daten wurden übermittelt:
****
[your-tel]
***@swr.de

Nachrichtentext:
Sehr geehrter Herr Gottaut,

Der SWR möchte angesichts der im neuen Jahr anstehenden Bundestagswahl mit Menschen sprechen und über Menschen berichten, die starke Forderungen an die neue Regierung haben.
Ich bin über Ihren Leserbrief, den der GEA 2022 veröffentlicht hat, auf Sie aufmerksam geworden. Darin sprechen Sie sich stark für eine Aufrüstung des Westens gegen Putin aus. Sollte Ihre Meinung auch jetzt noch dem entsprechen, wäre es spannend, mehr dazu von Ihnen zu hören.
Ich würde mich sehr über eine baldige Antwort von Ihnen freuen.

Mit freundlichen Grüßen,
***

Diese E-Mail wurde via https://www.derpfullinger.de/kontakt gesendet

 

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