Kurt Tucholsky behauptete einst, Satire dürfe alles! Stimmt das, darf Satire wirklich alles? Nun, Tucholsky war und ist nicht das Maß aller Dinge und die Antwort auf die Frage lautete schon zu seinen Lebzeiten: »NEIN! Satire darf NICHT alles!«
Es geht um diese Entgleisung des gebührenalimentierten Jan Böhmermann:

Man muss nicht wie Frau Faeser jedesmal mit einem »starken Staat« drohen, aber bei solchen Auswüchsen sollten ein öffentlich-rechtlicher Sender, die Landesmedienanstalt und die Staatsanwaltschaft schon tätig werden. Böhmermanns »Wording« ist entlarvend und dient ausschließlich dem Zweck, den Menschen Manuel Ostermann herabzuwürdigen.
»Dreiviertel gefüllter Boxsack« – Man stelle sich vor, Böhmermann hätte Ricarda Lang als »dreiviertel gefüllte Presswurst« bezeichnet? Ich vermute, er wäre keinen Tag länger auf Sendung! Wie hätte Herr Böhmermann wohl reagiert, wenn Herr Ostermann Ähnliches über Böhmermann gesagt hätte, wie dieser über Erdogan? Das mit dem »Liebhaben« von Ziegen! Das Feuer in seinen Augen könnte er dabei sogar beibehalten, der gütige Satiriker.
Und was will Böhmermann mit dem Begriff »Blitzkrieg-Frisur« implizieren? Weil er eine Erklärung (wie so oft) schuldig bleibt, ist das eine Frage der Interpretation. Juristen behelfen sich in solchen Fragen mit einem Konstrukt: Was würde ein durchschnittlich begabter »Normalbürger« bei dieser Formulierung unterstellen? Nun, Blitzkrieg bezeichnet die Angriffskriege Nazi-Deutschlands gegen Polen und Frankreich. Darüber gibt es keine zwei Meinungen. Böhmermann erweckt somit den Eindruck, Manuel Ostermann sei ein willfähriger Nazi-Scherge, abzuleiten auch von dessen Frisur. Er mag es abstreiten, aber ich kann etliche »Durchschnittsbürger« benennen, die das genauso sehen! Und ist es eigentlich legitim, den Bundespolizisten Ostermann zu entmenschlichen, indem man ihn mit einem »sterbenden Schneewolf« vergleicht? Bietet Böhmermann damit gar die Gedankenfolge Ostermann = Schneewolf = Werwolf an? Ein weiterer Hinweis auf Böhmermanns unverhohlenen Unterstellung, Ostermann sei ein Nazi!
Mir ist nicht bekannt, wieviel Geld der Spaßvogel vom ZDF erhält, aber wenn er einen Skoda mit 200.000 Kilometern derart runtermachen kann, ist es anscheinend viel zuviel. In Deutschland gibt es viele hart arbeitende Menschen, die sich nicht einmal ein solch bescheidenes Gefährt leisten können! Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass Herr Böhmermann sich gerne über andere Menschen erhebt und er daraus einen geradezu narzisstischen Lustgewinn erfährt. Aber Vorsicht, der Beifall aus der eigenen »Blase« verleitet allzu oft dazu, die Schraube zu weit zu drehen – nach fest kommt lose!
Womit wir bei Meinungsfreiheit und Satire sind: diese soll treffsicher und folgerichtig kritisieren und darf Mißstände (sry, ’sss‘ sieht Sch… aus) durchaus überzeichnen, damit sie deutlich werden. Satire endet jedoch da, wo sie Menschen gezielt herabwürdigt. Böhmermann hat in gewohnter Manier seine Meinung kundgetan – intolerant, ungehemmt und beleidigend! Ein Gutes hat die Sache jedoch: die hässliche Fratze seines ideologisch verblendeten Gesinnungsfaschismus‘ wurde offenbar! Es liegt augenscheinlich in Böhmermanns Naturell, regelmäßig (!) die Grenzen des Tolerablen zu überschreiten!
Vor allem darf nicht einmal Satire falsche Tatsachenbehauptungen verbreiten. Das aber tut Böhmermann so oft, dass man inzwischen ideologische Interessen dahinter vermuten darf. Alles hier aufzuführen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen – Interessierte googeln bitte nach »Böhmermann Falschmeldung«. Die umfangreiche Trefferliste offenbart Böhmermanns geradezu stümperhaften journalistischen Fehlleistungen, auch zum vorliegenden Fall.
Es bleibt zu hoffen, dass ein solches Verhalten endlich auch Folgen zeitigt! Satire dient Böhmermann augenscheinlich nur als Deckung, die ihn vor drohenden Konsequenzen schützen soll. Das aber dürfen Satire und das ZDF eben nicht sein: ein Asyl für feige Heckenschützen!