Ich finde die GEA-Kolumne „Bürgermeisterwahl Pfullingen“ interessant. Da heißt es: „Vom neuen Bürgermeister wünsche ich mir…“ – Aber warum sind ausnahmslos alle Wünsche bislang immer nur an DEN neuen Bürgermeister adressiert? Und warum „Bürgermeisterwahl“? Sind Frauen in Pfullingen vom passiven Wahlrecht ausgenommen? Die Bewerbungsfrist läuft doch wohl noch! Unsere Sprache ist manchmal entlarvend ehrlich, weil sie unbewußt unsere Einstellung offenbart und so die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegelt. Woanders beklagt frau zurecht die geschlechtsspezifische Unterbesetzung von Frauen in Spitzenpositionen – beispielsweise schreiben Kinder seit Generationen nur an den Weihnachtsmann. Es wird Zeit für eine Weihnachtsfrau! Scherz beiseite, liebe GEA-Redaktion und ganz ernsthaft: Achtet beim nächsten Wunschzettel darauf, dass in Pfullingen – zumindest theoretisch – auch eine Frau zur Bürgermeisterin gewählt werden könnte. An alle Power-Frauen darum mein dringender Appell: fünf gegen eine klingt zwar immer noch nicht ausgewogen, aber ich hoffe (immer noch) auf wenigstens eine Mit-Kandidatin! Ich würde mich ehrlich freuen! Gleichberechtigung beginnt im eigenen (Rat-)Haus – oder gar nicht!
Alle GEA-Wunschzettel, Stand 8.3.21