Offener Brief zum GEA-Kommentar von Martin Zimmermann am 16.08.2024

Sehr geehrter Herr Lehari, ich bin verstört: Der GEA verhilft in der neuesten Ausgabe Straftätern und Nachahmern nicht nur zur erhofften Publicity, nein, er redet ihnen in Person von Martin Zimmermann sogar offen das Wort. Um es vorwegzunehmen, Herr Zimmermann: Illegale Aktionen wie das Blockieren von Startbahnen sind NICHT in Ordnung! Wenn Sie in einer reichlich queeren Argumentation Ghandi und Martin Luther King anführen, verkennen Sie eine wichtige Tatsache: Diese Menschen widersetzten sich Kolonialherren und Unterdrückern, die ihnen ihre Rechte auf Selbstbestimmung vorenthielten!

In Zeiten, in denen Regierende einem Volk Menschenrechte entziehen und es keinerlei rechtliche Handhabe dagegen gibt, sind sogar strafrechtlich sanktionierte Aktionen durchaus vertretbar, siehe das Hitlerattentat am 20. Juli 1944. Ich denke, wir sind uns alle in dem Punkt einig, dass unser Deutschland von solchen Zuständen Lichtjahre oder genauer gesagt, 79 Jahre entfernt ist. Auch wenn heute Zweifel an der „Lauter(bach)keit“ von Merkel, Scholz & Co. durchaus angebracht sind (siehe RKI-Files), befinden wir uns wohl noch immer in einem Rechtsstaat. Im heutigen Deutschland herrschen sowohl Meinungsfreiheit als auch das Recht auf Selbstbestimmung – wem in unserer Demokratie etwas nicht passt, der hat mannigfaltige legale Möglichkeiten aufzuklären und zu protestieren. Niemand steht über dem Recht und nein, Herr Zimmermann, der Zweck heiligt in einem Rechtsstaat nicht die Mittel! Ansonsten frage ich mich und Sie, warum man seinerzeit die RAF bekämpft hat? Aber das war vor Ihrer Zeit. Wo wollen Sie die Grenzen ziehen, wenn jedermann diese bedarfsweise selbst bestimmen kann?

Ich hoffe, dass Nancy Faeser zu ihren Worten steht, dass diejenigen, die sich mit unserem Staat anlegen, es mit einen starken solchen zu tun bekommen. Ich vermute allerdings, dass die Ministerin bei ihrer eigenen Klientel Gnade vor Rechtsstaat ergehen lässt. Nein, ich wette sogar darauf! Schlagen Sie ein, Herr Zimmermann?

+++ UPDATE +++

Auf meine (erfolglose) Bitte zur Veröffentlichung meines Leserbriefs erhielt ich seitens der Redaktion beinahe umgehend eine Anwort. Hier der E-Mailverlauf:

——– Ursprüngliche Nachricht ——–

Von: Detlev Gottaut

Datum: 16.08.24 10:31 (GMT+01:00)

An: leserbriefe@gea.de

Betreff: Leserbrief

Wertes Team, vielleicht passen meine Anmerkungen zum heutigen Klimakleber-Kommentar ja noch in die morgige Samstagsausgabe.

[Folgend obiger Text]

Mit freundlichen Grüßen

Detlev Gottaut

——– Ursprüngliche Nachricht ——–

Von: „Zimmermann, Martin (Reutlinger General-Anzeiger)“ <Martin.Zimmermann@gea.de>

Datum: 16.08.24 12:27 (GMT+01:00)

An: Detlev Gottaut

Betreff: Ihr Leserbrief

Sehr geehrter Herr Gottaut,

Vielen Dank für Ihren Leserbrief. Wir freuen uns immer wenn wie gelesen werden. Sie sollte allerdings das besondere Format des Kommentars beachten. In diesem Fall hat die Redaktion nämlich beschlossen, ein Pro und Contra zu machen, und ich habe meine Kollegin zuerst aussuchen lassen, welche Position sie vertreten will.

Gruß aus Reutlingen,

Martin Zimmermann
Ressort Politik/Nachrichten/Wirtschaft

Reutlinger General-Anzeiger Verlags-GmbH + Co. KG
Burgstraße 1-7
D-72764 Reutlingen