Kultur & Leben

Die Ortsumgehung hat es mit sich gebracht: es wurde nicht nur die Verkehrsbelastung umgeleitet, sondern leider auch der Lebensstrom der Stadt!

Unter diesem Bypass leiden heute viele Geschäfte und Betriebe – sehen wir der Wahrheit ins Auge: Pfullingen ist eine Schlafstadt. Das darf aber nicht gleichbedeutend sein mit „eine die Zeit verschlafende Stadt“. Viele Bürger:innen haben ihren Arbeitsplatz außerhalb der Stadtgrenze, aber sie benötigen dennoch innerstädtische Angebote zur Entspannung und Anregung. Zur Steigerung des Wohlbefindens der Pfullinger, aber auch der Menschen aus dem Einzugsgebiet, trägt vor allem das Freizeit- und Kulturangebot einer Stadt bei. Außerdem ist die Freizeitgestaltung ein wichtiger Faktor bei der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.

Was könnte Pfullingen seinen Bürgern und Besuchern Innovatives anbieten? Zum Beispiel Kleinkunstbühnen für Veranstaltungen und Kulturtreffs für regionale Künstler. Es muss nicht gleich eine „Mäulesmühle 2.0“ werden, aber wer weiß jetzt schon, was sich aus kleinen Anfängen entwickelt? Man müsste auch nicht bei Null anfangen, schließlich gibt es in Pfullingen bereits einen kabarettistischen Sörwiss, auf den man aufbauen kann. Neben anderen Veranstaltern und Gastronomen werden sicher auch der Kunstkreis Pfullingen und die vielen Vereine zu einem attraktiven Kulturangebot gerne ihren Beitrag leisten.

Thema Handel: Zu viele Geschäfte haben inzwischen – etliche bereits vor Corona – dicht gemacht und es werden immer mehr. Mode & Schuhe kaufen in Pfullingen? Größtenteils Fehlanzeige! Man muss nach Reutlingen oder Metzingen pilgern. Die Stadt benötigt neuen Lebenssaft und zwar tagsüber durch verstärkten Zustrom von außerhalb! Künstler, Handwerk und Gastronomie sind hierbei ein Teil der Lösung. Die Stadt braucht Angebote, die es woanders nicht, oder so nicht in der Originalität und Qualität gibt. Exklusivität und Einfallsreichtum sind gefragt: vielleicht Handwerks-Cafés wie das Animo in Ulm, in denen man bei lokalen Spezialitäten verweilt und einkauft oder vielleicht ein Cafehaus mit besonderem Ambiente. Pfullingen braucht Originelles und Originale – ich erinnere mich immer gerne an den „Karle“ List zurück, Bäcker & Konditor aus Leidenschaft und mit ganz viel Herz: „De zwoi Buba do, dene gibsch no a Brezel mit …“

 

Falls jemand weitere Anregungen und Vorschläge hat, nur her damit!

 

Hinweis: Gendern macht Texte teilweise schlecht leserlich und das Vorlesen sprachlich unschön – für mich. Ich spreche auch nicht, wenn ich Schluckauf habe. Darum mag ich nicht dieses vielleicht korrekte, aber abgehackt klingende „Neusprech“. Ab und zu flechte ich trotzdem mal ein gegendertes Substantivum ein. Das mag dann stellvertretend für alle anderen Haupwörter und für den Rest des Textes gelten – und sich auch alle Ungegenderten angesprochen fühlen.
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