Im Internet gibt es derzeit eine Challenge (Herausforderung). Unternehmer*innen lassen sich nackt abbilden, mit Schildern vor ihrer Blöße, auf denen steht: „Ihr macht uns nackt!“ – Es sind Hilfeschreie verzweifelter Menschen, die von UNSEREM Staat im Stich gelassen wurden und werden. Menschen, die sich so präsentieren, machen das nicht ohne Not oder aus einer Bierlaune heraus. Sie plakatieren mit ihrer Aktion ein schwerwiegendes Problem: Man hat sie ihrer Würde beraubt!
Ihre Nacktheit offenbart das vielschichtige Versagen deutscher Politiker*innen. Man überlässt Händler, Gastronome und Gewerbetreibende ihren unverschuldeten Schicksalen, während mit Steuergeldern bestens versorgte Politiker vollmundig Versprechen abgeben, die sie seit Monaten nicht einhalten. In ihren Amtseiden hatten sie einst geschworen, dass sie ihre „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden“ werden. Ich will Menschen wie Altmaier, Scheuer, Merkel und anderen nicht vorwerfen, dass sie wissentlich ihre Eide brechen, – aber ein hohes Maß an persönlichem Versagen müssen sich die Genannten, ebenso die unzähligen Ungenannten schon vorwerfen lassen.
Viele Betriebe liegen wegen der Maßnahmen der politisch Verantwortlichen in Agonie, wenn sie nicht bereits klinisch tot sind. Die Reserven sind aufgezehrt und anders als Herrn Altmaier sieht man ihnen ihre Not an! Menschen, die früher fröhlich und tatkräftig an ihr Tagwerk gingen, sind nur noch Schatten ihrer selbst. Die Sorgen um ihre Existenz und die ihrer Angestellten und aller Angehörigen haben sie ausgehöhlt.
Ich hatte ernsthaft überlegt, mich mit der Challenge zu solidarisieren und ein Foto von mir einzustellen. Mit der eigenen „Zurschaustellung“ hätte ich kein Problem. Allerdings möchte ich die Pfullinger Bürger*innen nicht in Gewissensnöte bringen, ob ich dann noch wählbar wäre, weil meine Aktion dem Ansehen eines möglichen Stadtoberhaupts Schaden zufügen könnte. Dennoch, wüsste ich sicher, dass ich auf diese Weise – ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – etwas bewirken würde, ich würde nicht zögern und die Folgen akzeptieren! Ich würde es tun für die Geschäfte und Gaststätten in Pfullingen. Für den VfL, den BFC, die Fitneßstudios, die Sportler*innen, für die Vereine und Organisationen. Für die Kinder, Schüler*innen und Studierenden – für die Menschen, die von den bisherigen Maßnahmen unverhältnismäßig hart getroffen werden. Für alle, die man von Lockdown zu Lockdown vertröstet und von Inzidenzwert zu Inzidenzwert!
Corana ist eine ernsthafte Seuche und keine bloße Erkältung – dagegen gibt es nicht mal so nebenbei was von Ra***pharm. Aber es gibt durchaus Alternativen im Umgang mit dieser pandemischen Lage. Unter anderem zeigt Schweden, wie man auch mit Corona umgehen kann. Dazu gehört allerdings eine einheitliche Linie und keine föderalistisch opportunistischen Sonderwege. Es ist nicht sicher, dass Lockerungen zwangsläufig eine Verschlimmerung der Lage nach sich ziehen. Sicher aber ist, dass die willkürlichen Maßnahmen der Politik viele Menschen in den finanziellen Abgrund getrieben haben und weiterhin treiben werden.
Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich mag das keinen Tag länger hinnehmen – Pfullingen muss wieder leben! Um ein anderes Bild zu bemühen: Es ist 1 Minute nach zwölf und bei manchen steht nichts auf dem Essenstisch. Zeit für die Politik, den Löffel beiseite zu legen und den Arsch hoch zu kriegen!