Pfullingen benötigt dringend bezahlbaren Wohnraum: für Familien, Singles und Senioren. Dafür braucht’s Platz, und der ist in Pfullingen ein rares Gut. Welche Möglichkeiten hat die Stadt?

Zum einen ist da das Arbachtal. Beschlossen wurde die Besiedelung bereits 1997, jedoch mehren sich seither die Gegenstimmen und eine Bürgerinitiative ist entstanden. Letztlich scheint kein Weg an der Besiedelung des Arbachtals vorbeiführen, denn wie gesagt, fehlt es in Pfullingen am bezahlbaren Wohnraum. Es gilt einen Weg zu finden zwischen dem Erhalt eines Erholungsgebiets und dem Wunsch nach Ansiedlungsmöglichkeiten für Neubürger – eine große Herausforderung für alle Beteiligten.

Es gibt eine weitere, nicht weniger ambitionierte Idee, für die man allerdings einiges an Konzeptions- und Überzeugungsarbeit leisten müsste: Die Erschließung der Heimstatt des VfL-Fußballs am Schönberg als Wohngebiet. Bevor jetzt alle Fußballer entsetzt aufschreien, wohin sie dann ausweichen sollen, sei eingeworfen, dass es dafür durchaus schon einen Lösungsansatz gibt: man erweitert das Sportgelände am Eierbach und macht es zu einem gemeinsamen Sportpark von BFC und VfL!

Das Projekt verdient es, die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen:

 

Vorteile Anwohner:

Bislang führt der Fußballsportbetrieb des VfL, gerade bei größeren Wettkämpfen oder Veranstaltungen, häufig zu Verkehrsproblemen. Die Zufahrtstraßen sind hierfür nicht ausgelegt und Parkraum ist dort meistens auch Mangelware. Außerdem sind das Verkehrsaufkommen und die Lärmbelastung durch den Sportbetrieb (Verkehr, laute Stimmen, Musik, Durchsagen, Bandentreffer) für die unmittelbaren Anwohner keine gering zu schätzende Belastung. Ein gemeinsames Gelände am Eierbach würde viele Probleme lösen, da es eine verbesserte Verkehrsanbindung bietet und es keine unmittelbaren Anwohner gibt, die durch den Sportpark beeinträchtigt würden:

– Verkehrsberuhigung

– Aufwertung des Wohngebiets

– Wegfall der angeführten Lärmemissionen

 

Vorteile Sportvereine:

Alle Plätze des BFC, des VfL sowie deren Spielgemeinschaften befänden sich auf einem einzigen Sportareal. Unter anderem wäre das von Vorteil bei kurzfristigen Ansetzungen oder Verlegungen der Spielstätte: der richtige Platz wäre immer auf dem Gelände des Sportparks. Plätze und Gebäude können neu konzipiert und etliche Engen vermieden werden, die in den heutigen Vereinsheimen hinderlich sind. Und wer weiß – vielleicht ergeben sich ja noch weitere Aspekte für beide Vereine.

– vereinfachte Anfahrt

– keine Lärmbelästigung für Anwohner

– Synergien zwischen den Vereinen

– höhere Akzeptanz des VfL-Fußballs durch den Wegfall von Störquellen für Anwohner

 

Vorteile Vereins-Gaststätten:

Das Jahnhaus ist bislang der Treffpunkt der VfL-er. Festsaal und Jugendräume sind durch den Anbau entstandene Erweiterungen des früheren Vereinsheims. Die Integration der Gasstätte in das Neubaugebiet an gleicher Stelle böte für diese viele neue Chancen: zum Beispiel ergäbe sich durch die zusätzlichen Wohneinheiten ein Potential an neuen Gästen – die alten blieben sowieso, wissen diese doch die Gastronomie des Jahnhaus hoch zu schätzen.

Die „Gaststätte am Eierbach“ ist bislang der Treffpunkt für den BFC. Auch hier ergäben sich durch die Vergrößerung des Areals und den daraus resultierenden Anstieg der Besucherzahlen deutlich verbesserte wirtschaftliche Aspekte.

 

Vorteile Stadt:

Die Stadt kann mehr Wohnraum anbieten und gleichzeitig die Lebensqualität des Wohngebiets steigern. Außerdem konzentrierte man mit dem Sportpark den Unterhalt auf nur noch ein Gebiet, was die Kosten senken würde. Auch sparte die Stadt sich die jährlichen Kosten für die Rasenplatzsanierung des Schönberg-Stadions. Dort kann man den Platz regelmäßig sperren,  einsäen und beregnen wie man will – spätestens im November ist der Rasen hinüber. Liegt wohl an den geologischen Gegebenheiten (unterirdische Quellen/Wasseradern). Darüber hinaus fehlt es dem Stadion an zeitgemäßen Ausstattungen: WC-Anlagen, Überdachungen und anderes mehr. Mit einem neuen Stadion sparte man sich zudem irgendwann fällige Renovierungen wie die der Stehplätze usw.

– Erheblicher Zuwachs an Wohnraumangebot

– geringere Unterhaltungskosten für Sportanlagen

– Wegfall von notwendigen Renovierungskosten alter Sportstätten

– höheres Aufkommen an Steuereinnahmen

 

Nachteile:

Keine, die nicht durch die aufgezeigten Vorteile mehr als aufgewogen würden.